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(Bruno Labbadia)


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12.01.2018

Der neue Weg in die Zukunft

Demografischer Wandel, Landflucht: Beidem können ländliche Gemeinden nur begegnen, indem sie sich um Attraktivität bemühen. Zu diesem Zweck hat sich Beverstedt nun wissenschaftliche Hilfe geholt.

Die Entwicklung der ländlichen Gemeinden ist ein aktuelles Thema, denn der Wandel in der Altersstruktur der Gesellschaft sorgt für Veränderung. Um die Lebensqualität zu erhalten und Abwanderung zu vermeiden, müssen sich gerade die ländlichen Regionen um Attraktivität bemühen. Auch die Gemeinde Beverstedt macht sich seit Jahren Gedanken um die Zukunft.

2011 wurde mit der Entwicklung eines Leitbildes für den Zeitraum bis 2030 begonnen. 2012 folgte der Beschluss des Gemeinderates. Die mit Bürgerbeteiligung entwickelten Leitlinien sollen dazu dienen, die für das Jahr 2025 angestrebte Situation darzustellen und das gesellschaftliche sowie das politische Handeln danach auszurichten. So wurde unter anderem formuliert, dass im Jahr 2025 Beverstedt eine Gemeinde sein soll, in der Zersiedelung und Leerstände von Immobilien keine Rolle mehr spielen würden, da die Stärkung der Innenentwicklung der Gemeinde bis dahin erfolgreich gewesen sein soll. Ein familienfreundliches Bildungs- und Betreuungssystem soll es dann ebenso geben wie einen starken generationsübergreifenden Zusammenhalt.

Die insgesamt zehn entwickelten Leitlinien sollen überarbeitet werden. Dazu wurde jetzt eine Kooperationsvereinbarung mit der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim-Holzminden-Göttingen (HAWK) unterzeichnet. Im vorigen Jahr war sie vom Verwaltungsrat beschlossen worden. Fraktionsübergreifend wird sie vom Ratsvorsitzenden Harald Michaelis (SPD) sowie den Ratsmitgliedern Gunnar Böse (CDU) und Horst Roese (Bündnis 90/Die Grünen) begleitet.

„Step(s)“ heißt das Konzept, das die strategische Entwicklungsplanung ländlicher Strukturräume im Wettbewerb zum Inhalt hat. „Wir sind im Oktober 2010 angefangen und haben über die Jahre einen Weg in die Zukunft gesucht“, so Bürgermeister Ulf Voigts (parteilos). Nun müsse nicht nur das Leitbild überarbeitet werden: „Wir müssen auch sehen, wie wir weiter damit umgehen.“ Dazu habe man sich mit der Hochschule wissenschaftliche Hilfe an Bord geholt. Anhand von statistischen Daten sollen Empfehlungen gegeben werden.

Bürgerbeteiligung vorgesehen

Entstanden sei der Kontakt über Gespräche mit Christopher Jäger, der aus Beverstedt stammt und an der HAWK als Verwalter einer Professur tätig ist. Man wolle schrittweise vorgehen, so Jäger. „Wir werden uns mit dem Leitbild beschäftigen, es stärker kanalisieren und konkretisieren.“ Ohne das Gesamtziel aus den Augen zu verlieren, wolle man priorisieren, sich konkreten Baustellen widmen und diese im Wesentlichen mit den handelnden politischen Personen erarbeiten. Auch die Bevölkerung solle wieder mitgenommen werden. „Bis Mitte des Jahres wollen wir erste Ergebnisse präsentieren“, prognostiziert Christopher Jäger.

Die Zusammenarbeit sei notwendig, um die Ziele und Visionen der Gemeinde herauszufiltern, meint Michaelis: „Wir brauchen dazu Datenmaterial, das wir schwerlich selbst beschaffen können.“ Der Fokus liege auf den Themen Bauleitplanung inklusive der medizinischen Versorgung sowie auf Tourismus und Bildung, so der Erste Gemeinderat Guido Dieckmann. „Wir hoffen, dass es eine Art Pilotprojekt ist, dessen Erkenntnisse sich auf andere Gemeinden projizieren lassen“, wünscht sich Jäger und möchte Handlungsempfehlungen für andere Gemeinden schaffen.

Auf eine Gesamtdauer der Zusammenarbeit habe man sich bewusst nicht festgelegt, sagt Voigts. Im nächsten Schritt würden nun die Strukturdaten an die Hochschule geliefert, bevor der Arbeitskreis Zukunftswerkstatt aus Vertretern von Verwaltung und Politik zusammen käme. Die Bürgerbeteiligung solle zu einem späteren Zeitpunkt folgen. „Ich würde mir wünschen, dass in diesem Prozess ein liebens- und lebenswerter Ort entsteht“, hofft Horst Roese, Vorsitzender der Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion, auf ein Endergebnis, von dem alle Beteiligten profitieren könnten.

Quelle: Weser-Kurier



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